Ab Mai 2019 droht die Schließung der vom privaten Krankenhausträger AMEOS betriebenen Frühchenstation am Klinikum Reinkenheide und damit eine drastische Verschlechterung bei der Versorgung von Risikoschwangeren aus Bremerhaven und den umliegenden Gemeinden.
Nelson Janßen, Bremerhavener Bürgerschaftsabgeordneter der Fraktion DIE LINKE fordert die Gesundheitssenatorin zum Handeln auf: „Seit Monaten steht fest, dass AMEOS aufgrund fehlender Kinderärzt*innen den Betrieb der Frühchenstation zu Ende April 2019 nicht mehr sicherstellen kann. Das städtische Klinikum Reinkenheide hat bereits angeboten, den Versorgungsauftrag zu übernehmen. Was fehlt ist eine Entscheidung. Als zuständige Landesbehörde für die Vergabe von Versorgungsaufträgen und für die Ausgestaltung der Krankenhausversorgung, hat das Gesundheitsressort in Bremen in dieser Frage nicht nur den Hut auf, sondern hat sich bereits für ein Angebot aus einer Hand in Reinkenheide ausgesprochen. Wir fordern deshalb die Gesundheitssenatorin auf, jetzt zu handeln und eine Entscheidung im Sinne der schwangeren Frauen zu treffen. Es ist fünf vor zwölf.“
Risikoschwangere, bei denen eine Entbindung vor der 36. Schwangerschaftswoche wahrscheinlich ist, müssten bei einer Schließung der Bremerhavener Frühchenstation für ihre Aufnahme zukünftig bis zum Klinikum Bremen-Mitte fahren, weil auch das Krankenhaus in Bremen-Nord seine neonatologische Level-2-Versorgung zugunsten von Bremen-Mitte abgeben muss. Eine Übertragung der Frühchenversorgung an das Klinikum Reinkenheide würde dieses drohende Szenario abwenden. Doch als gewinnorientierter privater Krankenhausbetreiber, möchte der Schweizer AMEOS-Konzern die Neonatologie offenbar nicht ohne Gegenleistung abgeben, weswegen nun auch das Ringen um das Betreiben weiterer medizinischer Fachabteilungen in Bremerhaven entbrannt ist.
Janßen abschließend: „Das Gezerre zwischen AMEOS und Reinkenheide um die lukrativen Versorgungsaufträge muss ein Ende haben. Die Gesundheit der Frauen und ihrer Kinder muss im Zentrum stehen und nicht, wer auf diesem Versorgungsbasar das beste Geschäft macht. Die Versorgung von Frühchen in der Stadt Bremerhaven muss gesichert werden.“
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