20. März 2019

LINKE: Bericht zu Sporthallen verschleiert die Probleme vor Ort

In der letzten Sitzung der Deputation für Sport hat der Senat endlich den Bericht zum baulichen Zustand der Sporthallen vorgelegt. Folgt man diesem Bericht, ist nur an wenigen öffentliche Sporthallen Bremens die Lage kritisch, denn die meisten dieser Gebäude erhalten die akzeptable Note befriedigend. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nur die Bausubstanz bewertet wurde. Der Zustand von Fußböden oder Sanitäranlagen wird zum Bereich der ‚Schönheitsreparaturen‘ gerechnet und daher nicht in die Bewertung einbezogen.

Für die LINKE beschönigt der Bericht daher, wie es um die Sporthallen wirklich steht. Kristina Vogt, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft, kommentiert den Senatsbericht: „Natürlich ist es beruhigend zu lesen, dass nur wenige der Sporthallen in ihrer Bausubstanz angegriffen sind. Der Senat macht es sich aber viel zu leicht, wenn er vermeintliche Schönheitsreparaturen aus der Bewertung rausrechnet. Kaputte Toiletten, defekte Duschen und ein unbespielbarer Hallenboden sind doch genau das, was den Nutzerinnen und Nutzern der Sportstätten als erstes auffällt. Diese Punkte geben dafür den Ausschlag, ob sie in einem Gebäude Sport treiben möchten oder eben nicht. Wenn man dies nicht berücksichtigt, verschleiert man doch nur den wahren Zustand. Außerdem verschiebt man die Verantwortung für die Reparaturen an den Hallen nur von einem Ressort in das andere. Auf einmal ist ‚Immobilien Bremen‘ nicht mehr zuständig, sondern das Bildungsressort. Ich erwarte aber vom Senat, dass er sich gemeinsam mit allen Ressorts für gute Sporthallen einsetzt. Dieser Bericht zeigt, dass es diese gemeinsame Verantwortung nicht gibt.“

Vogt macht dabei noch auf ein ganz anderes Problem aufmerksam: „Wir müssen die Hallen nicht nur sanieren, wir müssen auch neue bauen. Wir erwarten in den nächsten zehn Jahren 18 Prozent mehr Schülerinnen und Schülern. Für diese werden jetzt zwar neue und erweiterte Schulgebäude geplant, aber keine zusätzlichen Hallen. Obwohl wir mehrfach vergeblich darauf gedrängt haben, wurde dieser Aspekt bei den Beratungen außen vor gelassen. Der Senat muss hier umgehend umsteuern. Zusätzlich zur Schulstandortplanung brauchen wir einen Sporthallenplan für Bremen, der mit Sportvereinen und Schulen abgestimmt werden muss. In diesem müssen Neubau und Sanierung endlich konkret geplant werden. Aber auch da schieben sich die Ressorts nur gegenseitig die Zuständigkeit hin und her. Leidtragende sind Kinder, Jugendlichen und Aktive in den Vereinen, denen jetzt schon täglich die Hallenkapazitäten fehlen.“